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Demenz und Alzheimer sind chronische Erkrankungen, die bei älteren Menschen leider viel zu häufig auftreten. Dabei beobachtet man oft eine gewisse Resignation gegenüber diesen Krankheiten, als müssten sie zwangsläufig mit dem Alter einhergehen.  [1]

Die Forschung zu diesem wichtigen Thema ist vielfältig und umfangreich:

Die zentrale Frage: Ist Demenz wirklich unvermeidbar?

Warum gibt es Menschen, die bis ins hohe Alter geistig topfit bleiben? Eine bahnbrechende Studie aus Brasilien liefert wichtige Hinweise auf eine Strategie, die maßgeblich dabei helfen könnte, Demenz im Alter zu vermeiden. [2]

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Die alarmierende Prognose der Weltgesundheit

Mit der zunehmenden Alterung der Weltbevölkerung wird erwartet, dass sich die Zahl der Demenzfälle alle zwei Jahrzehnte verdoppelt und bis 2030 auf 78 Millionen sowie bis 2050 auf 139 Millionen ansteigt. Die Erkrankung beginnt oft schleichend mit Gedächtnislücken wie dem Vergessen von Namen oder dem Verlegen von Gegenständen. Diese frühen Symptome werden als leichte kognitive Beeinträchtigung (MCI) bezeichnet – eine Erkrankung, die 10 bis 20 % der Erwachsenen über 65 betrifft und das Alzheimer-Risiko deutlich erhöht. [3]

Der Hoffnungsträger: Krafttraining als Therapie

Da Alzheimer angeblich nicht heilbar ist und nur begrenzte pharmazeutische Möglichkeiten zur Verfügung stehen, erforschen Wissenschaftler verstärkt Lebensstilinterventionen zum Erhalt der kognitiven Gesundheit. Ein Forschungsteam der State University of Campinas in Brasilien veröffentlichte im Januar 2025 eine wegweisende Arbeit, die untersuchte, ob Krafttraining das Gehirn vor strukturellem Abbau bei Menschen mit MCI schützt.

Die revolutionären Ergebnisse

Krafttraining verlangsamt die Gehirnalterung und schützt vor Alzheimer! Das klingt deutlich hoffnungsvoller als die üblichen düsteren Prognosen.

Die Studie im Detail: Wissenschaftliche Erkenntnisse

Studiendesign und Teilnehmer

Die Untersuchung prüfte, ob Krafttraining Hirnschrumpfung und Gedächtnisverlust verhindern kann, bevor eine vollausgeprägte Demenz ausbricht. 44 ältere Erwachsene mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen nahmen teil und wurden zufällig entweder einem zweimal wöchentlich betreuten Krafttraining oder einer nicht trainierenden Kontrollgruppe zugeteilt. Die Trainingseinheiten dauerten sechs Monate und verwendeten mittel- bis hochintensive Gewichte mit progressiver Belastung.

Schutz der für Alzheimer anfälligsten Hirnregionen

Die Forscher konzentrierten sich auf zwei Hirnareale, die in frühen Alzheimer-Stadien häufig geschädigt werden:

  • Hippocampus: Entscheidend für die Bildung neuer Erinnerungen
  • Precuneus: Wichtig für Aufmerksamkeit, visuelle Verarbeitung und Selbstwahrnehmung

Nach sechs Monaten verzeichnete die trainierte Gruppe keinen Volumenverlust auf der rechten Seite beider Regionen, während die Kontrollgruppe deutliche Schrumpfungen aufwies. Dies deutet darauf hin, dass Krafttraining dazu beiträgt, Hirngewebe in den für Alzheimer anfälligsten Regionen physisch zu erhalten.

Verbesserte Gesundheit der weißen Substanz

Neben dem Erhalt des Hirnvolumens verbesserte Krafttraining auch die Qualität der weißen Substanz des Gehirns, die als Kommunikationsnetzwerk zwischen verschiedenen Hirnregionen dient. Die Studie zeigte einen Anstieg der fraktionalen Anisotropie – einem Indikator für gesündere, besser organisierte Nervenfasern – in der Trainingsgruppe.

Im Gegensatz dazu verzeichnete die Kontrollgruppe einen Rückgang desselben Messwerts. In der Trainingsgruppe verringerte sich auch die axiale Diffusivität, was auf geringere Schäden entlang der Nervenfasern hindeutet, während die weiße Substanz der Kontrollgruppe abgebaut wurde.

Bemerkenswerte kognitive Verbesserungen

Teilnehmer der Krafttrainingsgruppe erzielten bessere Ergebnisse bei Tests des verbalen episodischen Gedächtnisses – also der Fähigkeit, sich an Wörter oder Geschichten aus kürzlich geführten Gesprächen oder Ereignissen zu erinnern.

Besonders bemerkenswert: Bis zum Ende der Studie hatten sich fünf von 22 Teilnehmern der Trainingsgruppe so stark verbessert, dass sie die klinischen Kriterien für eine leichte kognitive Beeinträchtigung nicht mehr erfüllten. Gleichzeitig verschlechterte sich das Gedächtnis in der Gruppe ohne Training weiter. [4]

Die Zukunftsperspektive: Langzeiteffekte und Potentiale

Langfristiges Krafttraining könnte zu deutlicheren Verbesserungen führen

Obwohl die Studie nur sechs Monate dauerte, glauben die Forscher, dass längerfristiges Krafttraining noch größere Vorteile bringen und den frühen kognitiven Abbau umkehren könnte, anstatt ihn nur zu verlangsamen. Isadora Ribeiro, die Hauptautorin der Studie, bemerkte:

„Alle Teilnehmer der Krafttrainingsgruppe zeigten Verbesserungen im Gedächtnis und in der Gehirnanatomie. Das lässt vermuten, dass längere Trainingseinheiten, beispielsweise über drei Jahre, diese Diagnose umkehren oder den Verlauf der Demenz verzögern könnten.“

Die biologischen Mechanismen verstehen

Die Ergebnisse deuten auf zwei mögliche Gründe für die Wirksamkeit von Krafttraining hin:

  1. Stimulation hirnschützender Moleküle
    Krafttraining fördert die Freisetzung hirnschützender Moleküle wie Brain-Derived Neurotrophic Factor (BDNF) und Irisin, die beide das Nervenwachstum und die Nervenreparatur unterstützen.
  2. Reduktion von Entzündungen
    Sport reduziert allgemeine Entzündungen im Körper, einschließlich des Gehirns, die bekanntermaßen den kognitiven Abbau beschleunigen. Hohe Entzündungswerte stehen im Zusammenhang mit der Ansammlung abnormaler Proteine, die Neuronen schädigen – ein typisches Merkmal der Alzheimer-Krankheit. Sport lenkt die Immunreaktion auf entzündungshemmende Signale und gibt dem Gehirn so bessere Heilungs- und Anpassungschancen.

Der wirtschaftliche Aspekt: Kosteneffiziente Alternative

Dr. Marcio Balthazar, einer der leitenden Forscher der Studie, betonte die ökonomischen Vorteile:

„Die neuen Anti-Amyloid-Medikamente, die in den USA zur Behandlung von Demenz zugelassen sind, kosten rund 30.000 US-Dollar pro Jahr. Diese nicht-pharmakologischen Maßnahmen, wie beim Krafttraining gezeigt, sind nicht nur wirksam bei der Vorbeugung von Demenz, sondern auch bei der Verbesserung leichter kognitiver Beeinträchtigungen.“

Kritische Betrachtung: Die Pharmaindustrie im Fokus

Es ist zu erwarten, dass die Pharmaindustrie bald Studien präsentieren wird, die das Gegenteil „beweisen“ und die Plaques-Medikamente als „alternativlos“ preisen werden. Bei 30.000 Dollar jährlichen Therapiekosten und Millionen von Patienten würde ein erhebliches Umsatzpotential verloren gehen, wenn einfaches Krafttraining als Therapie- und Präventionsoption anerkannt würde.

Krafttraining: Ein vielseitiger Gesundheitsbooster

Krafttraining bietet noch weitere gesundheitliche Vorzüge für Senioren:

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Quellenverzeichnis

Dieser Beitrag wurde am 18.11.2025 erstellt.