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Was passiert, wenn ein Mann, der jahrzehntelang für Versicherungen Sterbedaten analysiert hat und dann beschließt, sein Wissen für das Leben einzusetzen? Dann entsteht eine Methode wie die von Gary Brecka – kompromisslos individuell, genetisch präzise und biochemisch auf den Punkt. Sein Ziel: Den Körper so zu versorgen, dass er funktioniert wie vorgesehen – nicht im Notbetrieb, sondern im Optimalmodus.

Ist das nicht genau das, was alle eigentlich wollen? Also schauen wir uns das mal an!

Training für den Stoffwechsel – mit Genetik statt Kalorienzählen

Gary Brecka hat keine halben Sachen im Programm. Seine Form der Selbstoptimierung basiert auf einem Grundsatz: Wer seine Gene kennt, kann seine Gesundheit gezielt steuern. Insbesondere das Methylierungssystem, also die biochemischen Prozesse, mit denen der Körper Vitamine aktiviert, Entgiftung steuert und Zellen regeneriert, steht bei ihm im Fokus.

Einer seiner wichtigsten Gegner: Synthetische Folsäure, wie sie in den USA massenhaft Lebensmitteln zugesetzt wird. Für Menschen mit bestimmten Genvarianten (etwa einer MTHFR-Mutation) kann diese Form sogar kontraproduktiv sein. Stattdessen setzt Brecka auf Methylfolat und aktive B-Vitamine, um die Zellfunktion und die körpereigene Entgiftung anzukurbeln.

Blutwerte, die zählen – und solche, die täuschen

Breckas Training beginnt nicht im Fitnessstudio, sondern im Labor. Genetische Polymorphismen, Homocystein, Vitamin D, Entzündungswerte, Schilddrüsenparameter – sein Ansatz ist datenbasiert. Er ist überzeugt, dass sich aus fünf bis sieben Blutwerten das biologische Alter ablesen lässt – und wie man es gezielt verjüngen kann.

Er korrigiert Nährstoffmängel nicht auf Verdacht, sondern gezielt. Die Mikronährstoffe, auf die er besonders Wert legt:

  • Vitamin D3 (hochdosiert, oft kombiniert mit K2)
  • Magnesium (bioverfügbare Formen)
  • Omega-3-Fettsäuren
  • Glutathion
  • Coenzym Q10
  • Methyl-B-Vitamine (B6, B12, Folat)

Die „Elemente des Lebens“: Breckas tägliches Fundament

Auf seiner Webseite hebt Gary Brecka vier einfache, aber kraftvolle Reize hervor – natürliche Tools, die den Körper täglich regulieren und stärken sollen:

  1. Sonnenlicht (sunlight)

Natürliches Licht ist für Brecka keine Wellnessoption, sondern biologische Pflicht. Es synchronisiert die innere Uhr, reguliert Cortisol und fördert die Vitamin-D-Produktion. Seine Empfehlung: Täglich morgens Sonnenlicht ins Gesicht lassen – am besten barfuß auf der Erde.

  1. Atemarbeit (breathwork)

Gezielte Atemübungen wirken direkt auf das Nervensystem. Brecka nutzt sie, um den Parasympathikus zu aktivieren, Stress zu senken und die Sauerstoffnutzung zu verbessern. Praktisch bedeutet das: täglich bewusst atmen, tief, langsam, rhythmisch – als Gegengewicht zur permanenten Anspannung.

  1. Kaltes Wasser (cold water)

Kälte ist für Brecka kein Schock, den es zu vermeiden gilt, sondern ein gezielter Reiz, der den Körper wachrüttelt, die Zellen stimuliert und langfristig sogar die Mitochondrien stärkt. Die Idee dahinter: Kurze, kontrollierte Kältereize aktivieren Schutz- und Reparaturmechanismen im Körper, senken entzündliche Prozesse und fördern eine bessere Anpassungsfähigkeit des gesamten Organismus.

Kalte Duschen, Eisbäder oder das Schwimmen in eiskalten Seen sind für ihn daher kein Ausnahmezustand, sondern fester Bestandteil seines Alltags. Was heute als „Biohacking“ durch Social Media geistert, hat jedoch eine lange Tradition: Schon Pfarrer Sebastian Kneipp setzte im 19. Jahrhundert auf Kaltwasseranwendungen zur Kräftigung von Körper und Geist – mit erstaunlichem Erfolg.

Gerade beim Eisbaden ist allerdings Vorsicht geboten. Wer unvorbereitet in eiskaltes Wasser springt, riskiert Kreislaufprobleme oder gar Schockreaktionen. Der Körper muss behutsam an solche Reize gewöhnt werden. Genau hier bieten die klassischen Kneipp’schen Anwendungen – wie kalte Güsse, Wassertreten oder Armbäder – eine sanfte und sichere Möglichkeit zum Einstieg. Sie stärken nicht nur das Immunsystem, sondern bereiten den Organismus systematisch auf intensivere Kältereize vor.

Brecka mag radikal erscheinen – doch sein Ansatz knüpft an ein bewährtes Naturheilverfahren an, das auch heute noch aktueller ist denn je.

  1. Erdung (grounding)

Barfußgehen auf natürlichem Untergrund – für viele esoterisch, für Brecka eine direkte Verbindung zur elektrischen Balance des Körpers. Erdung soll oxidativen Stress reduzieren, den Schlaf verbessern und das vegetative Nervensystem beruhigen.

Das „Brea Breakfast“ – ein radikaler Neustart am Morgen

Ein zentraler Baustein seiner Methode ist das sogenannte Brea Breakfast – eine Frühstücksformel mit metabolischer Sprengkraft. Das Prinzip:
Innerhalb von 30 Minuten nach dem Aufwachen:
– 30 Gramm Protein
– Null Zucker
– Nur gesunde Fette

Was auf den Teller kommt:

  • 4 Eier (Freiland oder Weidehaltung)
  • 1/2 Avocado
  • Handvoll Bio-Beeren (v. a. Blaubeeren)
  • Gedämpfter Brokkoli mit Rosmarin
  • Optional: Parmesan, Pekannüsse, Chia- oder Hanfsamen

Gekocht wird ausschließlich mit Ghee, Weidebutter oder Kokosöl. Für Salate verwendet er Olivenöl, während Palm-, Sonnenblumen- und Distelöl als entzündungsfördernd gelten und vermieden werden.

Ernährung als tägliche Entgiftung

Breckas Philosophie: Essen ist Zellmedizin. Seine Empfehlungen:

  • Keine verarbeiteten Produkte
  • Kein raffinierter Zucker
  • Keine künstlichen Süßstoffe
  • Kohlenhydrate vorzugsweise abends (für besseren Schlaf)
  • Mittags: Weiderind oder Wildlachs in Ghee, gewürzt mit keltischem Salz
  • Abends: leicht, z. B. Blumenkohlreis statt weißem Reis

Mitochondrien statt Muskelaufbau

Breckas Trainingsansatz unterscheidet sich grundlegend von dem vieler klassischer Fitnessbegeisterter, bei denen es in erster Linie um Muskelmasse, definierte Oberarme und sichtbare Ästhetik geht. Ihn interessiert nicht das äußere Erscheinungsbild, sondern die innere Leistungsfähigkeit – insbesondere die Frage, wie gut seine Zellen Energie produzieren können. Im Zentrum steht für ihn die Mitochondriengesundheit, also die Funktion jener winzigen Zellorganellen, die für die Energiegewinnung verantwortlich sind.

Statt auf Hantelbank und Bizeps-Curls setzt er auf Eisbäder zur Entzündungshemmung und Stoffwechselaktivierung, auf Lichttherapie zur Unterstützung des zirkadianen Rhythmus und der Zellregeneration, auf NAD+ als wichtigen Cofaktor für die Zellenergie – und auf intermittierendes Fasten, um Autophagieprozesse zu fördern und die Mitochondrien zu verjüngen.

Für ihn ist der wahre Gradmesser für Fitness und Gesundheit nicht, wie groß ein Muskel ist, sondern wie effizient die Zellen Energie aus Nahrung und Sauerstoff gewinnen können – ohne dabei ständig oxidativen Stress zu produzieren. Es geht ihm um nachhaltige Vitalität, nicht um kurzfristige Showeffekte.

Wasserstoffwasser – Zellschutz zum Trinken

Ein fester Bestandteil von Breckas Konzept ist Wasserstoffwasser. In Podcasts und Interviews – etwa mit Joe Rogan – erklärt er, warum er täglich mit molekularem Wasserstoff angereichertes Wasser trinkt. Der Wirkmechanismus: Der gelöste Wasserstoff wirkt als selektives Antioxidans, das gezielt schädliche freie Radikale neutralisiert, ohne gesunde Zellprozesse zu behindern. Brecka empfiehlt tragbare Geräte wie den „Echo Go“, mit denen man jederzeit frisches Wasserstoffwasser herstellen kann. Für ihn ist das keine Spielerei, sondern ein praktischer Weg, um Entzündungen zu reduzieren, die Mitochondrien zu schützen und den Alterungsprozess auf Zellebene zu verlangsamen.

Fazit: Der Körper kann mehr – wenn man ihn lässt

Gary Brecka spricht vielen Naturheilkundlern aus der Seele – auch mir. Denn im Kern verfolgt er denselben Ansatz: nicht Symptome zu überdecken, sondern die Ursachen auf Zellebene zu verstehen und zu verändern. Was wir in der Naturheilkunde seit Jahrzehnten praktizieren – Fasten, Kälte, Licht, Mikronährstoffe, gezielte Diagnostik – kleidet Brecka in moderne Laborsprache und macht es damit auch für ein wissenschaftlich geprägtes Publikum greifbar.

Kein Medikament dieser Welt heilt chronische Erkrankungen wirklich. Es dämpft Symptome, mehr nicht. Brecka zeigt, dass es auch anders geht – mit Daten, mit klarer Haltung und mit einem tiefen Verständnis für den menschlichen Stoffwechsel. Genau das ist auch mein Weg.

 

Liegestütz Weltrekorde

Wenn ihr die folgende Liste seht, werdet ihr Euch fragen wie ist das möglich?

Antwort: Traning! Und ich hoffe, dass euch das motiviert als Mann wenigstens 20 Liegestütze und als Frau wenigstens 5 Liegestütze absolvieren zu können. Nach oben sind natürlich keine Grenzen gesetzt.

Hier die derzeitigen „Grenzen“ und weiter unten noch eine bemerkenswerter neuer Rekord:

  • Oktober 1965: Charles Linster (USA) – 6.006 nonstop
  • Februar 1976: Robert Louis Knecht (USA) – 7.026
  • September 1977: Henry C. Marshal (USA) – 7.650
  • Oktober 1980: Minoru Yoshida (JPN) – 10.507
  • September 1988: Bijender Singh (Indien) – 3.877 in einer Stunde
  • April 1992: Paul Henry Allen Lynch (Großbritannien) – 124 auf einem Finger
  • April 1993: Charles Servizio – 46.001 in 24 Stunden
  • November 2008: Doug Pruden (Kanada) – 1.025 einarmig auf Handrücken (wer kommt nur auf so eine Idee??)
  • April 2010: Yury Tikhonovich (Russland) – 7 einarmig im Kopfstand, konnte er später auf 12 erweitern.
  • März 2013: Ahmed Valentino Kerigo – 1,36 m Höhe bei fliegenden Liegestützen
  • Juni 2021: Jarrad Young (Queensland, Australien) – 3.054 in einer Stunde
  • Datum unbekannt: Xie Guizhong (China) – 41 mit einem Finger in 30 Sekunden, Peking, Set des CCTV-Guinness World Records Special

Die meisten Liegestütze innerhalb von nur einer Minute:

März 2007: Doug Pruden (Kanada) – 59 einarmig auf Handrücken

Mai 2009: Graham Maly (UK) – 105 auf den zehn Fingerspitzen

November 2009: Abdul Latif Mahmoud Saadiq (Katar) – 132 auf den Handrücken

März 2010: Mohammed Ali Zeinhom (Ägypten) – 46 einarmig auf zwei Fingern

November 2011: Stephen Buttler (UK) – 90 mit Klatschen zwischendurch

Januar 2014: Jason Shen (USA) – 50 Azteken-Liegestütze

Mai 2014: Hiroyuki Gondou (Japan) – 33 einarmig mit 20-kg-Rucksack

August 2015: Aryan Grover (Indien) – 52 zweiarmig auf zwei Fingern

Juni 2016: Roy Berger (Kanada) – 84 auf den Fingerknöcheln

Januar 2018: Desh Deepak – 52 Knie-Liegestütze mit 20-kg-Rucksack

September 2020: Alejandro Soler Tarí (Spanien) – 49 mit 50-kg-Rucksack

Kurze Erinnerung an die Regeln:

  • Handflächen schulterbreit auf harter Oberfläche aufsetzen
  • Körper durchgehend gerade gespannt
  • Körper absenken, bis Ellenbogen einen 90-Grad-Winkel bilden und der Körper bodenparallele Position einnimmt
  • Körper wieder anheben, bis die Arme gerade sind

Zur Dokumentation des richtigen, regelkonformen Ablaufs müssen gleich zwei Videos für eine Seiten- und die Vorderansicht bereitgestellt werden. Bei Einfinger-Liegestützen wird von jeder Hand durchgehend und ohne Zwischenpause nur ein und derselbe Finger exklusive des Daumens verwendet. Eine Fingerseite zu nehmen, ist nicht zulässig.

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Es gibt einen neuen Liegestütz-Weltrekord

Sein Name ist Nate Carroll. Der 45-Jährige lebt mit seiner Familie im US-Bundesstaat Wisconsin. Was er schaffte, ist unfassbar: mehr als 1,5 Millionen Push-ups innerhalb eines Jahres. Pro Tag sind das im Durchschnitt 4.110 Liegestütze, das bedeutet bis zu sechs Stunden Schwerstarbeit jeden Tag.

Besonders charmant daran ist, dass er diese ganze Zeit für die Push-ups in seinen normalen Arbeitsalltag integrieren konnte. Dennoch ist das eine enorme Challenge, die Planung, hohe Motivation und Durchhaltevermögen erfordert. Carroll sagt dazu, dass man so etwas nur dann bewältigen kann, wenn die Sache „zu einem Teil von dir“ wird.

Im Rahmen der Planung registrierte Carroll, dass er normalerweise eigentlich sehr viel Zeit im Sitzen verbringt. Er rechnete natürlich auch aus, wie viel Zeit zur Durchführung der Liegestütze einschließlich der Erholungsphasen danach wohl nötig wäre. Daraus ergab sich zum Beispiel die Planung der Morgenroutine: alle fünf Minuten drei Sätze Liegestütze. Damit würde er schon mal bis zu 105 Liegestütze erledigen, wobei zweieinhalb Minuten Erholungszeit einzukalkulieren sind. Jeden Morgen machte Carroll also 60 Sätze.

Bereits um 03:45 Uhr musste sich Carroll aus dem Bett quälen, kurzes Dehnen und los ging es mit den Push-ups. Später wurden die Liegestütze als Blöcke von sechs Sätzen in den Arbeitstag und in die Pausen integriert. Zu Hause baute er alle fünf Minuten bis zu drei Sätze während des Kochens, Wäschefaltens, Abwaschens, Rasenmähens oder Schneeschaufelns ein.

Den Nachweis dafür, dass er das wirklich alles so gemacht hat, lieferte er mit Videos.

Die Sache sollte einem guten Zweck dienen

Die damit verbundene mediale Aufmerksamkeit nutzte Carroll, um Geld zu sammeln, und zwar für die gemeinnützige Tunnels of Tower Foundation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Angehörigen von Feuerwehrleuten und Ersthelfern, die im Zuge ihres heroischen Einsatzes am 11. September 2001 den Tod fanden, zu unterstützen.

Während der Halbzeit eines Football-Spiels zwischen der New Yorker Feuerwehr und Polizei vollzog Carroll seine letzten Push-ups, die ihm schließlich den Weltrekord einbrachten. Das waren ganz symbolträchtig zuerst neun und dann noch einmal 11 Liegestütze im MetLife-Stadion in New Jersey (USA). Nate Carroll wollte damit aber auch seinen Kindern eine wichtige Botschaft übermitteln:

Du kannst mit vielen kleinen Schritten schier unerreichbar erscheinende Ziele in die Tat umsetzen.

Zu dieser Form des Fitness-Programms erläutert Carroll, dass sich der Körper physisch zwar der großen Arbeitsbelastung anpasst, dennoch übersäuern immer wieder die Muskeln. Es war also alles extrem anstrengend. Um so etwas durchzuhalten, braucht man eine mentale Power, die in diesem Fall in der Sinnhaftigkeit seines Ziels lag.

Dazu sollten Sie aber noch wissen, dass der 45-jährige Carroll neben seinem Liegestütze Weltrekord 50 Meilen um sein Haus gelaufen ist, während eines Marathons 3000 Liegestütze absolviert und weitere 5000 Liegestütze bei einem 31-Meilen-Trail-Rennen zwischengeschoben hat.

Zur weiteren Unterstützung der Familien von gefallenen Ersthelfern hat Carroll die nächsten zwei Ausdauer-Herausforderungen bereits fest im Blick: ein 50-Meilen-Rennen mit einem zentnerschweren Rucksack und die schwimmende Überquerung des neun Meilen breiten Lake Winnebago in Wisconsin. Wir wünschen viel Erfolg und gutes Gelingen.

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Beitragsbild: pixabay.com – findkarlos

Dieser Beitrag wurde am 26.10.2022 erstellt.

Im Fokus steht hier die Studie von Casolo et al. „Behavior of Motor Units during Submaximal Isometric Contractions in Chronically Strength-Trained Individuals“, was man übersetzen könnte mit: „Verhalten motorischer Einheiten während submaximaler isometrischer Kontraktionen im Krafttraining“.

Das tiefere Verständnis der Beziehung zwischen Muskel- und Kraftzuwachs kann und sollte ganz entscheidend sein für die Planung und die Überwachung des Krafttrainings. Der Powerlifter zum Beispiel richtet seinen Fokus in der Weise auf den Muskelaufbau, indem sein spezifisches Training sogar extra auf niedrige Wiederholungszahlen abzielt. Der Athlet dagegen wird seinen Kraftfortschritt eher als „Proxy“* für das Muskelwachstum verstehen.

* Kommunikationsschnittstelle in einem Rechner-Netzwerk im Sinne eines Vermittlers zwischen Anfragen und ferneren Verbindungen.

Oftmals erfahren Forschungsarbeiten über die Beziehung zwischen Hypertrophie und Kraftzuwachs gewisse Einschränkungen, die durchaus verständlich sind. Man liest immer wieder Querschnittsstudien, die eine starke Korrelation zwischen Muskulatur und Kraft belegen, doch eine solche Korrelation ist aus wissenschaftlicher Sicht noch lange kein Beweis für einen tatsächlich vorhandenen kausalen Zusammenhang.

Längsschnittstudien wären da schon besser geeignet, aber gerade bei bereits gut trainierten Kraftsportlern ist es kaum noch möglich, innerhalb einer realistischen Studiendauer genügend Wachstum zu generieren, um die Beziehung zwischen Hypertrophie und Kraftzuwachs wirklich nachweisen zu können.

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Der Zuwachs an Kraft hat neben der strukturellen (hypertrophen) Anpassung auch immer etwas mit „neuronaler Anpassung“ zu tun. Bei Untersuchungen zu solchen Fragestellungen werden aber in erster Linie die Kraft und die Muskelgröße quantifiziert, wobei die neuronale Anpassung eher so eine Art „Lückenbüßer“ darstellt. Mit anderen Worten, bei den durch Hypertrophie nicht erklärbaren Kraftschwankungen werden entweder neuronale Faktoren oder einfach nur Messfehler in Erwägung gezogen.

Vor diesem Hintergrund füllt die hier diskutierte Studie tatsächlich eine wichtige Verständnislücke. Die Forscher rekrutierten zu diesem Zweck 16 Männer mit im Durchschnitt fast sechs Jahren Erfahrung im Krafttraining und 14 untrainierte Männer.

Mittels Dynamometrie wurde bei allen die maximale isometrische Ellbogenbeugungsstärke bewertet und die anatomische Querschnittsfläche des Bizeps wurde per MRT ausgemessen. Mit der Dichte-Oberflächen-Elektromyographie (HDsEMG) wurde das Verhalten der motorischen Einheiten während der submaximalen isometrischen Kontraktionen bewertet. Diese reichten von 15 bis 70 Prozent der maximalen isometrischen Kraft.

HDsEMG unterscheidet sich etwas von der Standard-Oberflächenelektromyographie (sEMG), die lediglich ein grobes Maß für die gesamte elektrische Aktivität unter der Elektrode darstellt. Bei der HDsEMG werden eine ganze Reihe von Elektroden und spezielle Algorithmen verwendet, um das EMG-Signal zu zerlegen.

Auf diese Weise lassen sich die einzelnen motorischen Einheiten isolieren und getrennt bewerten, das heißt, man erhält Auskunft über die Rekrutierungsschwellen und die Entlassungsraten der verschiedenen motorischen Einheiten.

Dadurch kann zum Beispiel beurteilt werden, ob die trainierten Kraftsportler grundsätzlich geschickter darin sind, ihre motorischen Einheiten zu rekrutieren, oder ob sich deren motorische Einheiten mit höherer Frequenz entladen können, was bedeuten würde, dass sie ihren Muskeln einen größeren Kontraktionsimpuls geben.

Wenn trainierte Lifter tatsächlich mehr Kraft relativ zur maximalen Kraftabgabe bei gleichzeitig niedrigeren Entladungsraten der motorischen Einheiten erzeugen, deutet dies klar auf eine bessere „neuronale Effizienz“ hin.

Ergebnisse

Wie zu erwarten waren die trainierten Lifter mit fast 65 Prozent mehr an maximaler isometrischer Ellbogenbeugungskraft erheblich stärker als die untrainierten Teilnehmer der Vergleichsgruppe. Die anatomische Querschnittsfläche des Bizeps war im Durchschnitt sogar fast 72 Prozent größer.

Dagegen zeigte sich das Verhalten der motorischen Einheiten in beiden Gruppen durchaus ähnlich. Das betrifft die Rekrutierungsschwellen relativ zur maximalen Kraft, die Entladungsraten der motorischen Einheiten während der submaximalen Kontraktionen sowie das Verhältnis zwischen der Entladungsrate und der relativen Kraftabgabe.

Im Original klingt das Résumé der Wissenschaftler so: „Die größere absolute Krafterzeugungskapazität der krafttrainierten Personen bei gleichem neuralen Input zeigt, dass bei submaximaler Anstrengung eher morphologische als neurale Faktoren der vorherrschende Mechanismus für ihre verstärkte Krafterzeugung sind.“

Bei rein isometrischer Bewertung der Kraft spielen „neuronale“ Faktoren in der Tat kaum eine Rolle. Dass größere Muskeln zugleich auch stärkere Muskeln sein müssen, ist dennoch eine Gleichung, die nicht immer ganz aufgeht. Sichtbar wird dies zuweilen bei sehr komplexen Übungen. Trotzdem ist hier beim Thema „neuronale Anpassung“ Vorsicht geboten, insbesondere bei solchen kaum definierten Begriffen wie „Technik“ oder „Motorik“.

Wenn ein Pitcher im Baseball durch Übungen seine Mechanik verbessert, würde es wohl kaum jemand so ausdrücken: „Wegen der neuralen Anpassungen schlägt er jetzt besser.“ Ähnlich sieht es bei der Kraft aus. Das ist keine übernatürliche Fähigkeit in dem Sinne, dass pro Zeiteinheit mehr motorische Einheiten rekrutiert oder eben schneller entladen werden können, vielmehr stehen auch hierbei eine gute Technik und Motorik im Vordergrund, die selbstverständlich neurale Ursprünge im motorischen Kortex oder im Kleinhirn haben. Salopp gesagt: Das Eine schließt das Andere nicht aus. Es zählt im Leben viel öfter das UND als das ODER.

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Dieser Beitrag wurde am 08.05.2022 erstellt.

Genau diesem Thema haben sich Swift et al., 2021, in einer Studie mit dem Titel „The Effect of Aerobic Training and Increasing Nonexercise Physical Activity on Cardiometabolic Risk Factors“ (Die Wirkung von aerobem Training und zunehmender nicht-sportlicher Aktivitäten auf kardiometabolische Risikofaktoren) angenommen.

Wie kann oder sollte man sich außerhalb des Fitnessstudios verhalten, um die Effizienz des Trainings zu optimieren? Dazu fallen mir zuerst diese drei Positionen ein:

  • Auf die Ernährung achten
  • Ausreichend und tief schlafen
  • Stress vermeiden oder zumindest gut bewältigen

Das ist natürlich alles richtig. Aber was in der Liste noch fehlt, ist mal wieder das Laufen. In einer vor Kurzem durchgeführten Studie wurden die Teilnehmer per Zufallsprinzip in drei Gruppen aufgeteilt. Die Probanden befanden sich alle in dem Alterskorridor von 45 bis 60,2 Jahren und wiesen eine mehr oder weniger ausgeprägte Adipositas auf (BMI = 36,0 +/- 4,8).

Gruppe 1 ist die Kontrollgruppe ohne Training.

Gruppe 2 absolvierte drei bis vier aerobe Trainingseinheiten pro Woche. Dabei ging es jeweils um 40 bis 50 Minuten Laufbandtraining mit einer Herzfrequenz zwischen 125 bis 130 Schlägen pro Minute.

Gruppe 3 absolvierte das gleiche Training, bemühte sich aber zusätzliche um eine deutliche Erhöhung der täglichen Schrittzahl.

Natürlich haben alle Teilnehmer unabhängig von ihrem Training ohnehin jeden Tag zwischen 4000 und 5000 Schritte gemacht, aber jene von Gruppe 3 sollten dies bewusst auf ungefähr 8000 Schritte pro Tag steigern.

Die Intervention ging über 24 Wochen. Davor und danach wurden bei allen die folgenden Werte registriert:

  • Körpergewicht
  • Taillenumfang
  • Aerobe Fitness (VO2max)
  • Blutfettwerte
  • Insulinresistenz
  • Weitere Blut-Biomarker

Leider waren nicht alle Teilnehmer „gefügig“ in dem Sinne, dass sie das Studienprotokoll wirklich immer exakt einhielten, was bei den Auswertungen aber berücksichtigt werden konnte.

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Ergebnisse

Bei der Trainingsgruppe 2 entwickelten sich die Messwerte etwas besser als in der Kontrollgruppe, wenngleich sogar die meisten davon noch keine statistische Signifikanz erreicht haben. Deutlicher verbessert hat sich die Sportgruppe 3 mit den erhöhten Schrittzahlen. Der durchschnittliche Gewichtsverlust zum Beispiel war hier in etwa doppelt so hoch wie in Gruppe 2. Die Steigerung der aeroben Fitness war gegenüber Gruppe 2 sogar dreifach. Bei den Messungen der Blut-Biomarker war insgesamt ein starkes Rauschen, also eine hohe Varianz zu verzeichnen, dennoch zeigen auch hier die Mittelwerte von Gruppe 3 bessere Ergebnisse als jene von Gruppe 2.

Ob wir zu ähnlichen Erkenntnissen gelangen würden, wenn wir anstelle der aeroben Übungen zu Krafttraining übergehen, wissen wir natürlich nicht. Oder wie sähe es aus, wenn wir statt 8000 Schritte gleich auf 11000 erhöhen würden? Außerdem wurde auch nicht untersucht, welchen Einfluss möglicherweise das Alter oder der Bildungsstand der Probanden auf die Ergebnisse hat.

Ich selbst habe aber bei mir festgestellt, dass ich viel mehr von meinem Training habe, wenn ich auch in meinem normalen Alltag aktiver bin. Damit meine ich zum Beispiel effektiveren Kraftzuwachs bei weniger Muskelkater. Falls Sie also zu denjenigen gehören, die regelmäßig etwas Cardio-Training absolvieren, aber irgendwie nicht so recht weiterkommen, sollten Sie zusätzlich mehr andere Aktivitäten über den Tag hinweg in Erwägung ziehen. Das könnte Sie möglicherweise messbar voranbringen.

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Dieser Beitrag wurde am 23.04.2022 erstellt.

Martin Halle ist Professor für „Präventive und Rehabilitative Sportmedizin“ an der TU München. Er bestätigt, dass das Sportlerherz im Ruhezustand relativ langsam schlägt. Aber warum ist das so und wo liegt hier die Grenze? Diese Fragen und was der Ruhepuls so alles über den Gesundheitszustand verrät, darüber gibt Professor Halle in diesem Beitrag Auskunft.

Das vegetative Nervensystem regelt nahezu alle Vorgänge im Körper. Es besteht aus dem parasympathischen und dem sympathischen Anteil. Ersterer regelt lebenswichtige Funktionen wie Herzschlag, Atmung oder Verdauung. Der Sympathikus ist immer dann gefordert, wenn wir schnell entscheiden und handeln müssen. Wer im Normalzustand einen ruhigen Puls hat, verfügt über mehr Dynamik nach oben, falls es mal ernst oder gefährlich wird. Wer dagegen schon auf der Couch einen rasenden Puls aufzeigt, kann bei Stress nichts mehr zusetzen.

Was ist ein niedriger Puls?

Der Ruhepuls eines Profisportlers kann bis auf 35 Schläge pro Minute heruntergehen. Sein Stoffwechsel verläuft in der Tat circa halb so schnell wie desjenigen, dessen Puls bei über 70 liegt. Man darf hier also von einer Art Energiesparmodus sprechen. Einschalten lässt sich dieser, indem der Sympathikus langsamer „feuert“ mit der Folge, dass der Sinusknoten im Herzen nicht so stark aktiviert wird.

Haupt-Taktgeber ist der Sinusknoten

In den Herzkammern gibt es zudem Zellen mit einer elektrischen Grundaktivität, die in etwa bei 35 Impulsen pro Minute liegt. Das bedeutet: Ohne Signale vom Sinusknoten wäre dies die Schlagfrequenz des Herzens. Es ist aber der Sinusknoten, der dafür sorgt, dass sich unser Ruhepuls eher bei 60 oder 70 Schlägen befindet.

Um den Sinusknoten etwas ruhiger takten zu lassen, braucht es über längere Zeit ein moderates, nicht zu intensives Ausdauertraining. Ob es sich dabei um Schwimmen, Laufen oder Radfahren handelt, ist relativ egal. Wer dabei zu forsch herangeht, bewirkt damit, dass der Körper Stresshormone produziert, was genau das Gegenteil von dem bedeutet, was man eigentlich erreichen möchte.

Durch ein langfristiges, moderates Training werden die Gefäße etwas geweitet und zugleich elastischer. Sogar der Herzmuskel wird etwas größer. Um die Körperfunktionen im Ruhezustand aufrecht zu erhalten, braucht das leistungsfähigere Organ nun nicht mehr viel tun.

Wann tritt eine solche wünschenswerte Anpassung in Kraft?

Bereits nach zwei Wochen regelmäßigen sportlichen Trainings kann sich die Pulsfrequenz um fünf Schläge erniedrigt haben. Im „Klinikum rechts der Isar“ der TU München läuft ein solches sportmedizinisches präventives Projekt in Kooperation mit dem Bayerischen Leichtathletik-Verband und dem Bayerischen Fernsehen (https://www.sport.mri.tum.de/de/projekte.html/). Dabei werden eher untrainierte Menschen innerhalb von zehn Wochen zu gesunder Bewegung erzogen. Danach ist deren Puls jeweils um circa 20 Schläge niedriger, sowohl in Ruhe als auch bei Belastung. Dies zeigt, dass man in recht kurzer Zeit eine Menge Herzleistung zulegen kann, wenn man nur will.

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Niedriger als 35 Schläge pro Minute wird der Puls dadurch aber nicht

So weit müssen wir es auch gar nicht kommen lassen beziehungsweise anstreben. Optimal pumpt das ruhige Herz mit 50 bis 60 Schlägen pro Minute. Gerade Patienten mit einer Herzmuskelschwäche sollten diese wohltuende Frequenz nicht signifikant unterschreiten, da sonst die Pumpleistung insgesamt zu gering werden könnte.

Bei Leistungssportlern ist das allerdings anders, weil deren Herz meistens so groß ist, dass es mit 35 Schlägen so viel Blutvolumen transportieren kann, wie es das Herz des Normalbürgers mit 60 Schlägen schafft. Überdies verfügen Sportler über eine verbesserte Sauerstoffverwertung, das heißt, sie brauchen etwas weniger Blut pro Einheit transportierten Sauerstoffs.

Die gute Nachricht ist, dass sich dies sogar die Patienten mit Herzinsuffizienz antrainieren können. Zwar können sie die Pumpleistung ihres Herzens kaum mehr verbessern, aber sie können zumindest ihre Muskeln in die Lage versetzen, den noch zur Verfügung stehenden Sauerstoff besser zu nutzen. Das macht sie nicht nur leistungsfähiger, sie fühlen sich auch viel besser.

Sport muss zur lebenslangen Angewohnheit werden

Was einmal antrainiert ist, ist nicht in Stein gemeißelt. Wer sich nach seiner sportlichen Phase entscheidet, wieder Couch-Potato zu sein, verliert jeglichen Gesundheitsbonus. So gut sich Leistungsfähigkeit und Gesundheit antrainieren lassen, so schlecht stellt sich auch der untrainierte Zustand wieder ein, wenn man alles schleifen und sich selbst gehen lässt. Wer beispielsweise aufgrund einer Verletzung drei Monate lang keinen Sport mehr treiben kann, muss mit einem Ruhepuls rechnen, der dem eines völlig untrainierten Menschen entspricht.

Übrigens: Dass Sport wie ein Medikament zu bewerten ist, sieht man auch daran, dass körperliche Bewegung sowohl überdosiert als auch unterdosiert werden kann.

Was alles sagt uns der Ruhepuls über unseren Gesundheitszustand?

Was wir so lapidar als Fitness bezeichnen, ist im Grunde genommen die aerobe Kapazität. Wenn diese hoch ist, besteht ein eher geringeres Risiko für Diabetes, Demenz, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmte Krebsformen.

Wenn wir sehr intensiv trainieren, schafft es der Durchfluss irgendwann nicht mehr, ausreichend Sauerstoff an die Muskeln zu bringen, und der Stoffwechsel wird anaerob. Wer aber gut trainiert ist, erzielt damit, dass sein Stoffwechsel deutlich länger im aeroben Bereich verharrt, das heißt, er kann zum Beispiel problemlos viel längere Strecken laufen. Das ist mit dem Begriff aerobe Kapazität gemeint.

Gibt es einen Unterschied zwischen dem Puls und der Herzfrequenz?

Mit jedem Herzschlag wird Blut gegen die Arterienwände gepresst und das spüren wir als Puls zum Beispiel an der Halsschlagader oder am Handgelenk. In der Regel sind Puls- und Herzschlag identisch. Dennoch gibt es sehr schwache Herztätigkeiten, die kaum eine spürbare Druckwelle in den Arterien verursachen. So kommt es immer wieder vor, dass Menschen bei Herzrhythmusstörungen einen vermeintlich niedrigeren Puls haben, als es ihrer Herzfrequenz entsprechen sollte. Mediziner bezeichnen dies als „Pulsdefizit“.

Gibt es auch Sportler mit einem relativ hohen Ruhepuls?

Das kommt schon mal vor, wenn sich ein gut trainierter Mensch eine Infektion eingefangen hat oder zum Beispiel im Verein mit Stress zu wenig schläft. Solche Situationen erhöhen den Ruhepuls um bis zu zehn Schläge pro Minute. Darüber hinaus ist die Überfunktion der Schilddrüse typisch für hohe Pulswerte, weil dadurch der Sympathikus das Herz schneller schlagen lässt. Falls der Ruhepuls gar nicht mehr auf sein normales Maß zurückgeht, könnte eine Insuffizienz vorliegen.

In einer noch recht aktuellen Studie wurde aufgezeigt, dass körperliches Training sogar für Menschen mit künstlichem Herzen zu empfehlen ist, weil dadurch ihre Belastbarkeit und damit ihre Lebensqualität gesteigert werden können. Gerade auf dem Feld der Kardiologie ist Sport unbedingt wie ein gesundes Medikament ohne Nebenwirkungen einzusetzen. Allein, eine „Überdosierung“ kann auch hierbei wie bei jeder Medizin gefährlich werden.

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Beitragsbild: stockxpert

Dieser Beitrag wurde am 28.12.2021 erstellt.

Der Mensch ist der Lebensweise der modernen Zivilisation biologisch nicht angepasst. Immer noch bestimmen uns Gene, die aus einer Zeit stammen, als wir als prähistorische Nomaden durch Wälder und Steppen zogen.

Wir alle wissen, dass körperliche Bewegung für unsere Fitness und Gesundheit unbedingt erforderlich ist. Doch die Verbreitung der Zivilisations-Krankheiten weist deutlich auf den selbst verordneten Bewegungsmangel hin, der ein Hauptgrund für die Volkskrankheiten ist.

Im Zusammenwirken mit zu üppiger Ernährung leiden viele Menschen unter Übergewicht mit der Folge von Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Und das verringert die Lebenserwartung erheblich, wenn nicht die moderne Medizin mit ihrem Reparatur-Betrieb zu Hilfe kommt. Allgegenwärtig ist jedoch ein zunehmender Trend zu sportlichen Fitness-Programmen, mit denen viele Menschen ihre Lebens-Qualität steigern und dabei möglichst alt werden möchten.

Einige Freizeit-Sportler gehen aber ins Extrem. Sie trainieren zu viel und zu hart. Sie treiben ihr Herz dauernd und zu lange bis an die Belastungsgrenze. Auch das kann schlimme Folgen haben. Doch wo ist der Punkt erreicht, an dem Sport der Gesundheit mehr schadet als nützt?

Es gibt ein paar einfache Anzeichen für schädlichen Sport-Stress. Überarbeiten sollte sein Fitness-Programm, wer unter Schlafstörungen leidet sowie oft oder sogar chronisch erkältet ist. Depressive Verstimmungen und leichte Reizbarkeit können ebenfalls die Folge übertriebener sportlicher Aktivität sein.

Des Guten zu viel tut auch, wer nach dem Joggen nicht entspannt müde ist, sondern unter innerer Spannung steht. Zu Beginn jedes neuen Trainings spüren Sportler immer die zunächst ungewohnte Belastung. Lassen Gelenkschmerzen nach einiger Zeit nicht nach oder persistiert der Muskelkater, so ist die Grenze der positiven Auslastung überschritten.

Wunde Haut-Areale sollten irgendwann abheilen, sonst sind sie ein Zeichen für zu starke Dauerbeanspruchung.

Besonders bedenklich sind die „Extrem-Sportarten“ für das Herz. Ein Marathon-Läufer etwa riskiert bei jahrelangem Training eine kardiale Hypertrophie – nichts was man gerne haben möchte. Der vergrößerte Hohlmuskel wird dann auch „Sportlerherz“ genannt und neigt schon im mittleren Alter zu spontanem Stillstand.

Herz-Rhythmus-Störungen wie das gefürchtete Kammerflimmern können das Ende bedeuten. Der unregelmäßige Puls erhöht überdies das Risiko für den Schlaganfall. Die kardiale Hypertrophie kann auch Herzmuskelentzündungen und die koronare Herzkrankheit (KHK) verursachen.

Die Folgen sind dann oft Herz-Insuffizienz (Herzschwäche) und Herzinfarkt. So führt der extreme Ausdauersport eventuell auch zu einem früheren Tod.

Doch wie sieht ein „gesundheitlich“ optimales Training aus?

Kriterium wissenschaftlicher Studien sind bei dieser Betrachtung die Lebenserwartung und das Risiko eines frühen Todes. Die Frage ist, wie die Lebensspanne in Bezug steht zur täglichen oder wöchentlichen Dauer und Intensität eines Trainings. So empfehlen manche Mediziner täglich eine Stunde Bewegung unter Aufwendung mittlerer Körperkraft.

Schon ein zügiger Spaziergang am Tag hat einen lebensverlängernden Effekt. Ein Richtwert dazu sind etwa 10.000 Schritte täglich. Jogger sollten nicht schneller als etwa 12 km/h laufen und nicht länger als 30 Minuten täglich.

Die ideale Länge der Laufstrecke soll dabei zwischen 15 km und 25 km pro Woche liegen. Wer mehr Sport mit noch höherer Anstrengung betreibt, verringert damit seine Lebenserwartung. Doch sind Höchstleistungen grundsätzlich falsch?

Es ist durchaus sinnvoll, den Kreislauf auf Hochtouren zu bringen, aber dies nur für kurze Zeit. Ausreichen können schon einige Sprints während eines lockeren Dauerlaufs. Bekannt ist diese Empfehlung in den USA unter dem Begriff „High-Intensity Interval Training“ (HIIT).

Die kurzzeitige Extrem-Belastung soll auch durch hormonelle Prozesse zu einem verstärkten Abbau von Körperfett führen. Dadurch ist das HIIT auch speziell für Abnehmwillige geeignet, die ein Training beginnen möchten.

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Sportliche und sonstige körperliche Aktivitäten machen Spaß. Das gilt aber nicht für jeden. Dementsprechend könnte man die Bevölkerung in zwei Kategorien einteilen: die Aktiven (Sport und andere körperliche Aktivitäten) und die „Couch-Potatoes„.

Bei uns im Sportzentrum Preetz sehe ich es täglich: Die Nummer 1 Motivation für körperliches Training ist das „Aussehen“, gefolgt von gesundheitlichen Aspekten. Fast niemand äußert aber die Idee, dass körperliche Aktivität auch einen Einfluss auf die mentale Gesundheit nehmen könnte – und das nachhaltig.

George Mammen ist ein Wissenschaftler, der in seiner Arbeit hat zeigen können, dass in einem gesunden Körper für lange Zeit ein gesunder Geist wohnen kann.

Der Wissenschaftler der Universität von Toronto ist der Koautor einer Studie (Physical activity und the prevention of depression: a systematic review of prospective studies), einer Meta-Analyse um genau zu sein, die ältere Studien untersucht hatte in Bezug auf einen Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und Depression im Alter.

Insgesamt konnten die beiden Autoren 30 Arbeiten identifizieren, die diesen Zusammenhang untersucht hatten und qualitativ für eine Auswertung in Frage kamen.

Von diesen 30 Arbeiten zeigen 25 einen reversen Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und Depression im Alter: mit zunehmender körperlicher Aktivität nimmt das Risiko für die Entwicklung einer Depression ab.

Diese Tendenz zeigte sich nicht nur für den Zeitraum, in dem diese Aktivitäten stattfanden, sondern dauerten über Jahre hinweg an.

So schlossen die beiden Autoren, dass körperliches Training die Basis für „einen gesunden Geist“ ist und eine geeignete Prophylaxe gegen die Entwicklung von Depressionen im Alter.

Mammen argumentierte weiter, dass 20 bis 30 Minuten tägliches Training, Spazieren, Gartenarbeit und ähnliche Tätigkeiten diese Basis bilden können. Und wie es aussieht, kann man nicht früh genug damit anfangen – je früher, desto besser.

Depressionen im Alter sind keine Seltenheit. Rund 20 Prozent der älteren Menschen leiden mehr oder weniger ausgeprägt an Depressionen.

Frauen sind häufiger davon betroffen als Männer. Laut der Fachzeitschrift „British Medical Journal“ tragen depressive Menschen ein deutlich höheres Risiko an Folgekrankheiten zu erkranken wie Demenz, Morbus Parkinson, chronischen Schmerzen und deren Folgen bis hin zum Schlaganfall.

Die Zahl der Selbstmordversuche in der Altersgruppe von über 65 Jahren wird von den Experten auf überproportional hoch im Vergleich zu jüngeren Jahrgängen geschätzt. Die Mehrheit dieser Selbstmordversuche basiert auf depressiven Zuständen.

Fazit

Man weiß schon seit langem, dass körperliches Training und Aktivitäten eine Methode sind, Depressionen zu behandeln. Diese Metasstudie ist jedoch (meines Wissens) die Erste ihrer Art, die deutlich zeigen kann, dass ein ausreichendes Maß von diesen Aktivitäten in der Lage ist, die Entstehung einer Depression zu verhindern.

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Neben der Fertignahrung ist das Leben im Sitzen ein besonders hervorstechendes Merkmal für ein „zivilisiertes“ Leben.

In vielen Fällen stellt sich uns jedoch nicht die Frage, ob wir dies wollen oder nicht.

Denn niemand wird mit Spaten und Spitzhacke ins Büro stapfen und sich dort körperlich betätigen.

Dort sind 8 Stunden konzentrierte Arbeit im Sitzen angesagt – vielleicht ab und zu unterbrochen durch den Gang zur Kantine, Toilette oder für einen Blick durch das Fenster. Der Weg von und zur Arbeit wird in der Regel sitzend zurückgelegt… und dann abends auf dem Sofa fortgesetzt…

Dieser Beitrag richtet sich also vorrangig nicht an Leser, die sowieso schon regelmäßig Sport treiben. Dieser Beitrag richtet sich an die Hälfte der Bevölkerung die (mehr oder weniger) „nichts“ tut…

Bei der wissenschaftlichen Suche nach Risikofaktoren für Erkrankungen und frühzeitigem Tod ist die Wissenschaft auf die moderne Ernährung gestoßen. Wie es jetzt aussieht, ist das Sitzen ein eigenständiger Risikofaktor, gleichgültig ob man nun regelmäßig trainiert oder nicht – deswegen wollte ich diesen Beitrag auch „Der Tod kommt sitzend“ nennen, was mir dann aber doch etwas zu plakativ erschien.

Aber erst einmal zu den Fakten aus der Studie: Dr. Joan Vernikos ist die ehemalige Direktorin der „Life Sciences“ Abteilung der NASA. Sie veröffentlichte eine einfache, aber dafür umso plausiblere Erklärung, warum das Sitzen einen solch dramatischen Einfluss auf unsere Gesundheit zu haben scheint. Und sie erklärt, wie man diesen üblen Einflüssen entgehen kann.

Bei ihren Untersuchungen an Astronauten und Anwärtern stellte sie fest, dass regelmäßiges Training (Workout) nur bedingt die negativen Einflüsse eines dauerhaften Sitzens kompensieren kann.

Weiter versuchte sie festzustellen, welcher Mechanismus sich dahinter verbirgt, und welche spezifischen Bewegungen, die beim Sitzen fehlen, für den Organismus unentbehrlich sind. Was sie dann herausfand, war so simpel wie erstaunlich:

Nicht das Herumlaufen brachte den erwünschten positiven Effekt, sondern einfach nur das Aufstehen aus dem Stuhl, Sofa und so weiter. Je häufiger die Person aufsteht, desto größer wird der Nutzen.

Aus physiologischer Sicht ist hier die veränderte Körperhaltung, die das entscheidende physiologische Signal bewirkt. Es ist also nicht unbedingt das Stehen oder das Gehen, was den physiologischen Nutzen bringt, sondern die Veränderung der Körperhaltung. Um also die negativen Einflüsse des Sitzens auszuhebeln, ist es notwendig, sich mehrmals in regelmäßigen Abständen aus seinem Sitz zu erheben. Der Schlüssel hier ist eine regelmäßige intermittierende Interaktion mit der Schwerkraft des eigenen Körpers. In der Praxis sieht das dann so aus, dass es produktiver ist, sich alle 20 Minuten vom Stuhl zu erheben, als dies über 30 mal hintereinander zu absolvieren.

Grundlage dieser an sich simpel anmutenden Beobachtungen und Rückschlüsse sind Arbeiten aus den 1970er Jahren mit Astronauten im Skylab-Programm der NASA. Hier stellte Dr. Vernikos fest, dass Astronauten im All unter Bedingungen der Schwerelosigkeit schneller alterten als auf der Erde. Gleiches kann man auch bei Kranken feststellen, die ihr Bett nicht mehr verlassen können. Aber permanentes Sitzen, Dauerbettruhe und Schwerelosigkeit bewirken zwar gleichermaßen ein beschleunigtes Altern, jedoch gab es dafür keine Erklärung, warum das so ist.

Das änderte sich, als sie die Auswertung der „Bettruhe-Sudie“ erstellte. Aufgrund einer persönlichen Erfahrung sah sie in Altenheimen in Kalifornien viele alte Menschen, die ans Bett gefesselt waren und bei denen sich genau die Symptome entwickelten, die sie auch bei ihren Astronauten gesehen hatte, die sich eine bestimmte Zeit im Weltraum aufgehalten hatten.

Nach dem Aufstehen aus dem Bett (oder wieder zurück auf der Erde), zeigten die Alten und die Astronauten Beeinträchtigungen bei der Balance, bei der Koordination der Bewegung, Kollapsneigungen beim Aufstehen und einen schlurfenden Gang. Bei einer sich anschließenden normalen Betätigung vergehen die Symptome bei beiden Gruppen, was darauf hindeutet, dass es sich hier NICHT um ein typisches Altersphänomen handeln könnte.

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Es bestand vielmehr Grund zu der Annahme, dass die relative Inaktivität der Alten in ihren Heimen (und die der Astronauten im All), als Ursache für das Phänomen verantwortlich zu machen ist. So weiß man heute, dass ein 1-prozentiger Verlust von Knochen- und Muskelmasse auf der Erde ein Jahr dauert. Der gleiche Verlust vollzieht sich im All in nur einer Woche bis einem Monat. Das heißt, dass der Alterungsprozess sich hier fast 10 mal schneller vollzieht als unter normalen Bedingungen.

Diese Beobachtungen legen die Vermutung nahe, dass weniger das Alter, sondern der Lebensstil für die positiven oder weniger positiven Veränderungen im Körper verantwortlich ist. Überhaupt: Die ständigen Äußerungen, dass im Alter alles „schlechter“ werde, stimmt nicht. Das Alter kann sogar mit Vorteilen aufwarten, die in ihm selbst begründet sind und von der die Jugend weitestgehend ausgeschlossen ist. Mehr dazu habe ich im Beitrag „8 Dinge, die im Alter besser werden“ beschrieben: naturheilt.com/blog/8-dinge-die-im-alter-besser-werden-2013/

Für die Vermeidung von „altersbedingten“ Leiden gilt somit nicht nur das Notwendigkeit des regelmäßigen körperlichen Trainings. Das stellt „nur“ die halbe Miete dar. Es scheint auch notwendig zu sein, dass häufige mehr oder weniger regelmäßige und sich wiederholende Bewegungsabläufe mit Veränderung der Körperhaltung für einen funktionierenden Organismus wichtig sind. Das heißt, dass körperliches Training auf der einen Seite und alltägliches Funktionieren zum Beispiel im Büro auf der anderen Seite noch nicht die Lösung des Problems darstellen.

Die Anziehungskraft der Erde scheint eine bedeutsame Rolle zu spielen. Wenn wir sitzen, sind wir der Schwerkraft zwar immer noch ausgesetzt. Aber durch Bewegungen, wie zum Beispiel dem Aufstehen, müssen wir gegen diese anarbeiten. Dementsprechend ideal wären dann auch die Fitness-Programme, wenn sie der Bewegungsvielfalt des menschlichen Körpers gerecht würden. Progamme mit wenigen, sich oft wiederholenden Bewegungsübungen sind da nicht der Weisheit letzter Schluss, wie zum Beispiel Radfahren oder Joggen. Und bevor ich mir den Unmut der Radfahrer und Jogger auf mich ziehe: Das sind ausgezeichnete Möglichkeiten Durchblutung und Herz-Kreislauf zu trainieren. Aber: Der Körper wird in nicht in allen möglichen Bewegungen trainiert, die unsere Gelenke ermöglichen.

Klingt kompliziert? Ist es zum Glück aber nicht.

Der Schlüssel zum Ganzen sind Bewegungen, die nicht unbedingt in Turnübungen auszuarten haben, um effizient zu sein.

Dazu kommt, dass diese Bewegungen oft ausgeübt werden sollen und eine Veränderung der Körperposition beziehungsweise -haltung mit sich bringen sollten.

Vergleichbar wäre dies zum Beispiel mit einem „urhaften“ Leben im Dschungel. Aus dem Leben von Eingeborenen Asiens, Afrikas und Südamerikas sehen wir, welches Bewegungsmuster im täglichen Leben bei diesen Menschen vorherrscht. Sitzen auf einem Stuhl ist dort eher als eine Ausnahmestellung anzusehen. Diese Leute ruhen zumeist, indem sie hocken oder sich sofort hinlegen. Knien ist auch eine oft zu sehende Stellung. Dr. Vernikos sagt dazu, dass Sitzen im Grunde in Ordnung sei, jedoch konstantes, langes Sitzen genau die Schäden verursacht, die sie bei Alten in Ruhe und Astronauten gesehen hatte.

Ergo: Wenn man viel sitzen muss, dann sollte man dies so oft wie möglich unterbrechen. Sie sagt: „Es geht nicht darum, wie viele Stunden Sitzen schlecht für dich sind, sondern wie viele Unterbrechungen des Sitzens gut für dich sind.“

Aber auch permanentes Stehen ist nicht die Lösung des Problems. Menschen, die berufsbedingt viel stehen müssen, können davon ein Lied singen. So ist die Lösung des Problems nicht so zu verstehen, dass man das permanente Sitzen durch ein permanentes Stehen ersetzen sollte, weil letzeres vielleicht besser verträglich wäre.

Nein, was ersetzt werden sollte, das ist die „Permanenz“ beim Sitzen oder Stehen. Es kommt darauf an, durch Bewegung die Körperhaltungen zu verändern. Ein Leben im Dschungel erfordert genau dies. Laufen, ruhen, klettern, tragen, kriechen, springen, kauern, liegen und so weiter – das alles sind tägliche Bewegungsabläufe, die von den „Urmenschen“ heute wie damals ausgeübt werden und wofür der menschliche Körper „gezimmert“ wurde. Die häufige Veränderung der Körperhaltung als Reaktion auf Umweltereignisse ist ein integraler physiologischer Bestandteil der „Bewegungsmaschinerie“ des Menschen. Wer dies vernachlässigt, der schaltet wesentliche Bestandteile seiner Bewegungsfähigkeiten aus. Wenn dann noch eine unphysiologische Ernährung sich dazu gesellt, dann steht dem Einzug einer „Zivilisationserkrankung“ kaum noch etwas im Wege.
Vielleicht ist es noch ein wenig zu früh, um zu verstehen, dass ein einfaches Aufstehen aus dem Stuhl, dem Sessel und so weiter so weitreichende, positive Folgen haben kann.

Gibt es irgend welche physiologischen Parameter, an denen wir diesen „Segensreichtum“ festmachen können?

Wie es scheint, gibt es die in der Tat: Ein Enzym, die Lipoprotein-Lipase, ist während der Zeiten der körperlichen Inaktivität ebenfalls inaktiv. Bei körperlicher Aktivität ist sie aktiv. Aber welche körperliche Aktivität bewirkt bei diesem Enzym Spitzenaktivitäten? Genau, beim Aufstehen vom Sitzen!

Die Lipoprotein-Lipase ist ein Enzym, das sich an Fette im Blut anheftet und diese zur und in die Muskulatur transportiert. Dort dient dann das Fett, neben der Glukose, als „Brennstoff“ für die Muskelzellen. Das heißt also, dass durch ein einfaches Aufstehen vom Stuhl dem Organismus beim Verbrennen von Fetten geholfen wird, und das nachhaltig.

Die Bewegungen beim Aufstehen sind natürliche nicht mit den Aktivitäten zu Vergleichen, bei denen wesentlich mehr Kalorien verbraucht werden, wie zum Beispiel beim Sport. Aber die Menge der Wiederholungen spielt hier eine ausschlaggebende Rolle zum einen. Und zum anderen bewegt sich der Körper beimAufstehen gezielt gegen die Anziehungskraft der Erde.

Dr. Vernikos sieht die Anziehungskraft der Erde als einen virtuellen Stab an, der von oben nach unten durch den Körper des Menschen verläuft. Dieser virtuelle Stab dient als eine Art Stimulus für den Organismus, beziehungsweise sieht sie die Erdanziehung als die Quelle dieses Stimulus. Wenn man sich dann dieser Anziehungskraft widersetzt, dann bekommt man ein kleines Gefühl für Beschleunigung und damit ein bisschen Spaß daran. Spaß an der Beschleunigung, das kennt jeder, der einmal in einem PS-starken Sportauto gesessen hat und damit gefahren (worden) ist. Aber auch andere sportliche Betätigungen nutzen die Anziehungskraft der Erde, um Spass am Sport zu erzeugen. Springen (Bungee, Turm usw.), Ski-Fahren, Radfahren und so weiter „leben“ von diesem Prinzip.

(Vorläufiges) Fazit

Einmal in der Stunde aufstehen ist besser als 15 Minuten auf dem Laufband.

32 mal am Tag aufstehen ist besser, als 32 mal hintereinander aufstehen und sich wieder setzen.

Und klar: 32 mal am Tag aufstehen und setzen und einmal 32 mal hintereinander ist noch besser.

Voraussetzung: Sie sind beschwerdefrei, denn unter Schmerzen macht das keinen wirklichen Sinn.

Um den „Sitzbann“ zu brechen, kann man sich einen Online-Timer suchen (falls man viel vor dem Computer sitzt, der ans Internet angeschlossen ist), und den alle 20 Minuten klingeln lassen, damit man seinen Stuhl verlässt und ein paar kurze Übungen exerziert.

Zum Beispiel hocken, aufstehen, springen, dehnen. Natürlich gilt: Wenn Sie bereits Beschwerden haben und zum Beispiel gar nicht mehr vollständig in Hocke gehen können?

In so einem Fall brauchen Sie (meiner Meinung nach), ein Programm oder eine Therapie (zum Beispiel medizinische Trainingstherapie), die Sie wieder in diese Lage versetzt – und dies sprichwörtlich. Wenn dann noch die Ernährung einen Teil der Anziehungskraft für ein Interesse an gesunden Varianten bekommt, dann kann einem gesunden und erfüllten Alter kaum noch was im Wege stehen.

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Bei schlechten Schulnoten sehen Eltern oft nur einen Weg: Nachhilfeunterricht. Aber es gibt vielleicht auch einen anderen Weg, der zudem noch kostenlos und auch natürlich ist – also Naturheilkunde pur.

Da fand ich jetzt also auch eine Studie von der Universität von Nord-Texas, die besagt, dass in einem gesunden Körper tatsächlich auch ein lernfähiger Geist wohnt.

Die Arbeit zeigte, dass gesunde Herzen und Lungen möglicherweise die wichtigsten Faktoren sind für Mittelklässler, um in Mathematik und Lesen bessere Fortschritte zu machen.

Die Fitness von Herz und Lunge sind bislang die einzigen Parameter, die immer wieder mit den schulischen Leistungen beim Lesen und Rechnen in Verbindung gebracht werden können. Wenn das richtig ist, dann wäre die Förderung der körperlichen Fitness von Kindern ein Schlag von 2 Fliegen mit einer Klappe: körperliche Fitness hat allgemein gesundheitliche Vorteile und sie verbessert schulische Leistungen in den angesprochenen Bereichen. Damit könnte auch der Nachhilfeunterricht überflüssig werden. Außerdem macht das Rumtoben den Kindern mehr Spaß als Rumpauken.

Aber die noch in der Literatur unveröffentlichte Arbeit (sie wurde auf einem medizinischen Kongress im August diesen Jahres in Florida vorgestellt) ist aber nicht die einzige dieser Art, die auf diesen Zusammenhang hinweist. Im Januar 2012 veröffentlichten niederländische Wissenschaftler eine Meta-Analyse, in der sie allgemein einen positiven Zusammenhang sahen zwischen körperlicher Aktivität und schulischer Leistungsfähigkeit. Allerdings fußten die Ergebnisse auf den Auswertungen von nur 2 qualitativ hochwertigen Arbeiten, was für definitive Aussagen noch zu dürftig erscheint.

Aber es scheint sich das Bild abzuzeichnen, dass körperliche Aktivität für die kognitiven Fähigkeiten nützlich sein können. Dies könnte durch den erhöhten Blutfluss zum Gehirn vermittelt sein, der mehr Nährstoffe und Sauerstoff ins Gehirn transportiert. Die erhöhten Konzentrationen von Katecholaminen und Endorphinen resultieren zudem in einer Stressreduktion und einer Verbesserung des mentalen Gleichgewichts. Zudem werden vermehrt Wachstumsfaktoren vom Organismus produziert, die bei der Konstruktion von neuen Nervenzellen und deren Verschaltung wichtig sind.

Ein Gymnasium in Napervile, Illinois hat daraus die Folgen gezogen und ein spezielles Aktivitätsprogramm für seine Schüler angeboten. Wer mochte, konnte jeden morgen vor den eigentlichen Unterrichtsstunden an dynamischen Körperübungen teilnehmen. Aber auch während des ganzen Tages über bestand die Möglichkeit für die Schüler, sich in den Klassen auf Heimtrainer-Fahrräder zu setzen und zu trainieren bzw. sich mit Bällen fit zu halten. Die Resultate waren überraschend. Die Teilnehmer an diesen Aktivitäten verbesserten ihre Lesenoten um das doppelte und die Mathe-Noten um das 20-fache (In den USA gibt es keine Noten von 1 bis 6, sondern ein Punktesystem).

So kommen einschlägige Untersuchungen zu einer Reihe von interessanten Ergebnissen:

  • bei Hauptschülern erhöhte sich der IQ im Durchschnitt um 4 Punkte, wenn pro Tag 40 Minuten körperliches Training veranstaltet wurde.
  • unter Schülern der 6. Klasse hatten die Fittesten einen 30-prozentig höheren Notendurchschnitt, die am wenigsten Fitten einen 20-prozentigen Notenwert unter dem Durchschnitt.
  • bei den älteren Schülern hatten die, die intensiv Sport betrieben, eine 20-prozentige Verbesserung der Noten in Mathematik, Wissenschaften, Englisch und Gemeinschaftskunde.
  • fitte 18-Jährige haben größere Chancen auf eine Universitätsausbildung mit entsprechenden Stellenangeboten.
  • Schüler und Studenten, die vor der Schule oder dem Studium trainieren, zeigen verbesserte Prüfungsergebnisse von 17 Prozent. Die, die zuvor 40 Minuten trainieren, haben durch die Bank einen verbesserten Notendurchschnitt.

Auf der anderen Seite gibt es keine Belege dafür, dass diese Form der körperlichen Betätigung für Kinder auch das Hocken vor dem Fernseher oder Computer wett macht. Mehr als 2 Stunden täglich an der „Glotze“, sei es TV oder Computer, sind in der Regel verbunden mit der Entwicklung von emotionalen Störungen und Verhaltensstörungen, gleichgültig wie viel Zeit danach oder zuvor aufgebracht wird, um körperlich aktiv zu sein. Auch hierzu gibt es eine Studie, die folgendes zeigt:

  • Kinder, die mehr als 2 Stunden täglich vor dem Fernseher oder Computer hocken, hatten eine 61- bzw. 59-prozentig höhere Wahrscheinlichkeit, an psychischen Störungen zu leiden.
  • Kinder, die mehr als 2 Stunden täglich vor dem Fernseher saßen und zu wenig körperliche Bewegung hatten, hatten eine 70-prozentig erhöhte Wahrscheinlichkeit für psychische Störungen.
  • das Risiko erhöhte sich dann auf 81 Prozent für die Kinder, die pro Tag mehr als 2 Stunden vor dem Computer saßen und kaum körperliche Bewegung hatten.

Solche Ergebnisse lassen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den Schluss zu, dass es nur im Interesse der Kinder ist, TV, Computer und Video-Spiele auf ein Minimum zu begrenzen und statt dessen durch körperliche Aktivitäten zu ersetzen.

Welche körperliche Aktivität ist die beste für die Kinder?

Die Frage scheint nur schwer zu beantworten zu sein. Ist sie aber nicht. Am besten ist das, was Kindern Spaß macht. Kinder sind von Natur aus „Bewegungsmaschinen“. Sie sind auf Bewegung „programmiert“.

Deswegen fällt es den meisten auch schwer, still zu sitzen, z. B. bei Tisch, in der Kirche usw. Fußball, Wettrennen, Ballspiele, Schwimmen usw. sind für Kinder erlebnisreicher als die Angebote der Unterhaltungsindustrie, nicht zuletzt da sie auch körperlich und geistig höhere Anforderungen an die Kleinen stellen, die spielerisch bewältigt werden können.

Fazit

Wer die geistige Entwicklung seines Kindes fördern möchte, der darf auf keinen Fall seine körperliche Entwicklung vernachlässigen. Denn, wie es scheint, gilt der Spruch vom gesunden Geist im gesunden Körper mehr denn je für die Kleinen. Und wenn wir Großen uns den Kleinen bei Spiel und Sport anschließen, dann können wir vielleicht noch etwas von ihnen lernen.

Meine Empfehlung

Computerspiele (Wii, Nintendo und Playstation, PC-Spiele) haben nichts in den Kinderzimmern zu suchen, ebensowenig ein Fernseher. Machen Sie den Kindern Angebote und lassen Sie diese verschiedene Sportarten probieren. Gut finde ich Leichtathletik, Turnen und klassische Kampfsportarten wie Tae-Kwon-Do, Karate oder Judo. Ballsportarten sind natürlich auch gut, allerdings etwas einseitiger, ebenso wie Schwimmen. Aber Hauptsache: was tun!

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Aus Rio de Janeiro kommen etwas seltsam anmutende Neuigkeiten bezüglich Fitness, Sterblichkeitsrisiko und die Art und Weise, wie der Zusammenhang zwischen beiden gemessen werden kann.

Die Arbeit behauptet nämlich, dass die Art und Weise, wie ein Proband sich auf den Boden setzen und wieder aufstehen kann, Aussagen über sein Sterblichkeitsrisiko zulässt. Die Arbeit dazu wurde im Dezember 2012 veröffentlicht:

de Brito et al.: Gama Filho University, Rio de Janeiro, Brazil.
„Ability to ist und rise from the floor as a predictor of all-cause mortality.“
Eur J Prev Cardiol. 2012 Dec 13
https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23242910

Die Autoren bemerken, dass die kardiorespiratorische (Herz-Kreislauf) Fitness eng assoziiert ist mit einer verringerten Sterblichkeit.

Dagegen gibt es kaum Daten zur Frage, inwieweit die „Fitness des Bewegungsapparates“ ebenso ein Indikator sein könnte. Die Autoren führten dazu eine Studie durch, bei der die Fähigkeit, sich auf den Boden zu setzen und von selbigen wieder aufzustehen, (ohne dabei Arme oder Hände zu gebrauchen), mit einer verminderten Neigung zur Sterblichkeit assoziiert werden kann. Bei dieser Studie handelt es sich um eine retrospektive Kohortenstudie.

In die Studie wurden 2002 Probanden aufgenommen, deren Alter zwischen 51 und 80 Jahren lag. 68 Prozent der Probanden waren Männer. Alle Probanden führten den SRT (sitting-rising test = hinsetzen-aufstehen)vom und zum Boden aus. Die Leistung wurde mit Punkten von 0 bis 5 in einem Intervall von 0,5 bewertet. Es wurde ein Punkt abgezogen, wenn für das Hinsetzen bzw. Aufstehen durch Aktionen von Händen und Knien unterstützt werden mussten. Der finale SRT-Wert lag zwischen 0 und 10 (max. 5 für ein perfektes Aufstehen und 5 fürs Hinsetzen ohne Hilfen). Daraus wurden dann 4 Bewertungskategorien geschaffen: Kategorie 1 lag zwischen 0 und 3 Punkten; Kategorie 2 zwischen 3,5 und 5,5; Kategorie 3 zwischen 6 und 7,5 und Kategorie 4 zwischen 8 und 10 Punkten. Der mittlere Beobachtungszeitraum der Probanden lag bei 6,3 Jahren. In dieser Zeit wurden 159 Todesfälle registriert (7,9 %).

Die Auswertung in Bezug auf die Kategorien ergab eine signifikant höhere Todesrate in den niedrigeren Kategorien. Eine zusätzliche statistische Auswertung, unter Einbeziehung von Alter, Geschlecht und BMI, ergab ebenfalls höhere Mortalitätsrisiken für die niedrigen Kategorien und ein geringeres Mortalitätsrisiko für die Kategorie mit den hohen Punktzahlen. Ausgehend von der Kategorie mit den geringsten Punktzahlen verringerte sich das Mortalitätsrisiko in der jeweils nächst höheren Gruppe um 21 Prozent.

Die Autoren schlossen aus diesen Beobachtungen, dass die muskuloskelettale Fitness, erhoben durch einen einfach auszuführenden SRT (sitting-rising test = hinsetzen-aufstehen), einen guten Voraussagewert besitzt für die Mortalität von 51- bis 80-Jährigen. Dieser Test spiegelt die Stärke und Flexibilität der Muskulatur wider und könnte, laut Aussagen der Autoren, bei gesundheitlichen Routineuntersuchungen mit aufgenommen werden, um relevante Hinweise auf die funktionellen Kapazitäten und körperlichen Fähigkeiten eines Patienten zu erhalten.

Wie einfach dieser Test in der Praxis ist, demonstriert einer der Autoren dieser Veröffentlichung auf Youtube (mit englischen Untertiteln): Video musste wegen Datenschutz entfernt werden.

Das ist einer der wenigen Studien die ich kenne, die die Bedeutung der Beweglichkeit in Bezug zur Gesundheit setzt. In Anbetracht der Tatsache wie die Komponente „Beweglichkeit“ derzeit in der Sportwissenschaft gesehen wird, finde ich das schon bedeutend…

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