Sportliche Aktivität verbessert die körperlichen und geistigen Symptome bei der Parkinson-Erkrankung und kann deren Fortschreiten verlangsamen.

Parkinson liegt gleich nach Alzheimer an zweiter Stelle der neurodegenerativen Erkrankungen und ist damit global eine der Hauptursachen für Behinderungen (Frontiers in Public Health). Davon betroffen sind inzwischen mehr als sechs Millionen Menschen, es gibt Schätzungen, die sogar von zehn Millionen ausgehen.

Von den Erwachsenen über 65 Jahren leiden bis zu zwei Prozent an Parkinson. Und bei den 30- bis 64-Jährigen stieg die Prävalenz innerhalb von fünf Jahren um über 50 Prozent. Deren Behandlungen zielen lediglich auf eine Linderung der Symptome ab, obwohl es mehrere natürliche Ansätze gibt, die die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern. Ein besonders vielversprechender Ansatz liegt in spezifischen körperlichen und geistigen Aktivitäten.

Yoga-Meditation

Mit „YoMed“ werden die Geist-Körper-Elemente und bestimmte Körperhaltungen des Yoga mit Atem- und Entspannungstechniken der Meditation kombiniert. Gerade bei Parkinson-Patienten hat sich dies als besonders vorteilhaft erwiesen. Ihre typischen Probleme beim Gehen und anderen Bewegungen, das Zittern und der Gleichgewichtssinn lassen sich dadurch signifikant verbessern.

Dazu sei eine Studie erwähnt, an der Patienten mit leichter bis mittelschwerer Parkinson-Erkrankung drei Monate lang zweimal pro Woche teilnahmen. Sie wurden in eine YoMed-Gruppe und in eine Gruppe für ein propriozeptives Trainingsprogramm aufgeteilt.

Die eindeutig besseren Ergebnisse wurden in der YoMed-Gruppe erzielt. Dabei kam auch die dynamische Posturographie zum Einsatz, eine Methode zur quantitativen Bewertung des Gleichgewichtssinns. Darüber hinaus hilft Yoga bei den mentalen Auswirkungen einer Parkinson-Erkrankung, die oftmals in eine Depression führen.

Radfahren

Es ist schon erstaunlich: Parkinson-Patienten, die mit Gangstörungen beziehungsweise mit dem Einfrieren des Ganges kämpfen, können trotzdem mit einem Fahrrad fahren. Das sollten sie auch tun, denn im Rahmen einer Meta-Analyse wurde in der Tat festgestellt, dass Radfahren sehr vorteilhaft für die motorischen Leistungen von Parkinson-Patienten ist. In der Folge ergab sich in allen Fällen eine Verbesserung der Lebensqualität.

Frühere Tierstudien haben gezeigt, dass körperliche Aktivität neuroprotektiv wirkt, auch mit Blick auf die Neuroplastizität, was im Ergebnis den altersbedingten kognitiven Verfall verlangsamt.

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Tanzen

Es konnte nachgewiesen werden, dass vor allem der Tango die Lebensqualität und das Selbstwertgefühl von Parkinson-Patienten verbessert, weil er den Gang und das Gleichgewichtsgefühl stärkt. Dies ist alles mit der sozialen Komponente durch die gemeinsame enge Bewegung mit einem Partner verknüpft. Zudem liefert die Musik zusätzlich einen hohen neurologischen Benefit.

Qigong

Auch dies ist eine Geist-Körper-Übung, die Bewegung, Atemübungen und Meditation vereint. Es dient insbesondere der Verbesserung von Schlafstörungen, Angstzuständen und Depressionen. Dies wurde unter anderem im Rahmen einer zwölfwöchigen Studie nachgewiesen.

Mit einem Fokus auf die motorischen Symptome beschäftigte sich eine Meta-Analyse, in der insgesamt 325 Parkinson-Patienten näher betrachtet wurden. Herausgefunden wurde, dass Qigong die Gehfähigkeit und das Gleichgewicht signifikant verbesserte.

Tai Chi

Es sind sanfte, langsame, fließende Bewegungen (Bradykinese), die die Kraft, die Haltung, die Körperspannung und das Gleichgewicht verbessern. Zudem wirkt Tai Chi sehr entspannend und stärkt die Konzentrationsfähigkeit. Im Rahmen einer weiteren zweimonatigen Studie haben Parkinson-Patienten dreimal pro Woche jeweils 80 Minuten lang Tai Chi Übungen vollzogen. Im Ergebnis verbesserten sich dadurch ihre Gehgeschwindigkeiten und damit auch die funktionellen Reichweiten. Die Häufigkeit von Stürzen konnte darüber hinaus deutlich reduziert werden.

Gegen Ende der Nachbeobachtungszeit konnten neun Prozent der Tai-Chi-Gruppe sogar das Parkinson-Medikament Levodopa absetzen. Die anderen konnten immerhin ihre Dosis verringern.

Ai Chi

Man darf dies verstehen wie ein „Tai Chi im Wasser“. Bei einer exemplarischen Anwendung wurde es knapp drei Monate lang zweimal wöchentlich exerziert mit dem Ergebnis, dass sich Parkinson-Symptome verringerten, einschließlich Rigidität und Bradykinesie.

Verbessert wurden dadurch das Gleichgewicht, die Mobilität und die Lebensqualität insgesamt. Die Wissenschaftler an der türkischen Ahi Evran University sehen in Ai Chi eine gute Rehabilitationsoption bei der Behandlung einer leichten bis mittelschweren Parkinson-Erkrankung.

Trommeln

Trommeln war und ist ein wichtiges Element bei Heilungsritualen in vielen unterschiedlichen Kulturen. Die moderne Forschung hat gezeigt, dass synchrones Trommeln die Aktivität im Caudatkern erhöht. Genau diese Hirnregion wird durch Parkinson dysfunktional. Darüber hinaus verbessert Trommeln das soziale Verhalten der Patienten, indem Unaufmerksamkeit, Angstzustände und Depressionen abgebaut werden. Diese Ergebnisse erbrachten unter anderem sechswöchige westafrikanische Trommelkreiskurse, die jeweils nur zweimal pro Woche stattfanden.

Substanzielle Komplementärtherapien

Inzwischen wurden über 250 Substanzen wie Bienengift oder Coenzym Q10 an Parkinson-Patienten getestet. In etwa 40 Prozent dieser Patienten haben sich bereits für mindestens eine Komplementärtherapie entschieden. Die Schulmediziner sind daher aufgefordert, zum Wohle der Menschen, die von Parkinson betroffen sind, mit ganzheitlichen Gesundheitsdienstleistern zusammenzuarbeiten.

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Dieser Beitrag wurde am 07.11.2022 erstellt.