Eine Studie der britischen United Chiropractic Association (UCA) warnt: Exzessives Schreiben von Textbotschaften mit dem Handy und lang anhaltende Tablet-Benutzung können zu Herzerkrankungen und Atemproblemen im höheren Lebensalter führen.

Was auf den ersten Blick recht unglaublich klingt, begründet die Studie der UCA mit der spezifischen Körperhaltung, die Menschen bei der Nutzung der kleinen, mobilen Geräte einnehmen. Vorn übergeneigt und leicht zusammengekauert, verengt diese Körperhaltung die Atemwege und erschwert die Durchblutung des Brustkorbes.

Atemorgane und Herz haben es somit  schwerer, den Körper ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Die United Chiropractic Association vergleicht die dauerhaften Folgen dieser Fehlhaltung sogar mit ernsthaften Problemen wie der Adipositas.

„Handy-Daddeln“ so gefährlich wie Fettsucht?

Nach Aussage der britischen Forscher ist die Fehlhaltung (in der sich Handy- oder Tablet-Nutzer über große Abschnitte des Tages befinden), in seiner langfristigen Auswirkung genauso gefährlich, wie ein BMI von 30 und mehr.

Lang anhaltende Nutzung solcher Geräte kann daher zu einer geringeren Lebenserwartung und zu einem erhöhten Krankheitsrisiko in höheren Lebensjahren führen. Speziell erhöhe sich der Studie zufolge das Risiko für Atemprobleme oder Herzkranzgefäßerkrankungen im fortgeschrittenen Alter.

Junge Handy- und Tablet-Nutzer zeigen später (nur aufgrund der schlechten Haltung), die gleiche Krankheitsanfälligkeit wie junge Patienten mit Adipositas.

Allerdings wird der häufig mit Atembeschwerden und Herzproblemen verbundene Rundrücken nicht nur mit dem SMS-Schreiben und der Tablet-Benutzung in Verbindung gebracht.

Auch so beliebte Tätigkeiten wie das Surfen im Internet und generell unsere sitzende Lebensweise stehen als Ursache für spätere, haltungsbedingte Gesundheitsprobleme in Verdacht.

Unbekanntes Risiko für die Gesundheit?

Dem Ergebnis der Studie zufolge sind sich die Menschen nicht bewusst, welche Langzeitschäden sie sich durch die zusammengekauerte Körperhaltung zufügen. Dies liegt auch in der Tatsache begründet, dass es kaum Gesundheitsfolgen gibt, die nach Handynutzung kurzfristig in Erscheinung treten.

Erst die lange Zeitdauer ist es, die den geneigten Kopf und die runden, nach vorn gezogenen Schultern bedenklich werden lässt. Diese Haltung macht es nämlich nahezu unmöglich, die Lungen kräftig und vollständig mit Luft zu füllen. Die Folge ist eine flache Atmung, die zu den oben genannten Problemen führen kann…

Fazit

Die Körperhaltung ist lange Zeit als Faktor für eine gute Gesundheit und vor allem auch für eine Schmerzfreiheit (um die es bei der o.a. Studie gar nicht geht), schlicht übersehen worden. Selbst Ärzte beachten meiner Erfahrung nach die Langzeitwirkung einseitiger Haltungen nicht ausreichend.

Forschungsergebnisse wie die Studie der UCA können daher dazu beitragen, der Körperposition und ihrer Auswirkung auf die Gesundheit die nötige Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Und dass das Sitzen selbst bereits einen Risikofaktor darstellt hatte ich ja u.a. auch schon im Beitrag „Wer rastet der rostet“ dargelegt.

Die gute Nachricht kommt zum Schluss: Die Negativfolgen der gekrümmten Haltung müssen nicht zwangsläufig zum Tragen kommen, da wir alle bewusst auf unsere Haltung Einfluss nehmen können.

Fehler in ihrer Haltung sind zwar den wenigsten Menschen wirklich bekannt. Mit Hilfe eines „richtigen“ Beweglichkeitstrainings kann rasch Abhilfe geschaffen werden. Und wer das dennoch alles für „Blödsinn“ hält, dem rate ich noch zu diesem Beitrag: Ein Beweglichkeitstest zur Voraussage des Sterblichkeitsrisikos?

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Quelle der Studie: http://www.united-chiropractic.org/wp-content/uploads/2011/11/Mobile-Device-Use.pdf